| Ein Artikel von Markus Neumann |

Kritische Erfolgsfaktoren von Digitalisierungsprojekten in Unternehmen

8 Insights aus dem B2B Talks Podcast mit Alexander Mages: In der aktuellen Episode des B2B Talks Podcast spricht unser Gründer und Geschäftsführer Alexander Mages über die wesentlichen Erfolgsfaktoren von Digitalisierungsprojekten. Dabei betont er, dass klare Ziele, ein realistisches Budget und eine echte und ernsthafte Bereitschaft zur Veränderung entscheidend sind. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem Gespräch.

1. Klare Ziele für Digitalisierungsprojekte definieren

Der erste und wichtigste Schritt bei jedem Digitalisierungsprojekt ist die Definition klarer und messbarer Ziele. Dies können etwa Umsatzsteigerungen, die Erhöhung des Marktanteils oder die Verbesserung der Kundenbindung sein. Dabei ist entscheidend, dass diese Ziele nicht nur gesetzt, sondern auch auf ihre Messbarkeit überprüft werden. Eine klare Zeitschiene ist ebenso entscheidend, um sicherzustellen, dass die Ziele innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens erreicht werden können. Mehrere Ziele sollten priorisiert werden, um die wichtigsten zuerst anzugehen. Alexander Mages empfiehlt zudem, intuitive Annahmen in messbare Kriterien umzuwandeln. Ein Beispiel dafür ist der Net Promoter Score (NPS), der als etablierter und aussagekräftiger Indikator für die Kundenzufriedenheit dient.

Quelle Foto: Mages Consulting GmbH Quelle Foto: Mages Consulting GmbH

2. Ownership übernehmen: Verantwortung für den Unternehmenserfolg übernehmen

Ownership ist ein weiterer kritischer Faktor für den Erfolg eines Projekts. Es muss klar sein, wer die Verantwortung für das Projekt trägt und sicherstellt, dass die definierten Ziele erreicht werden. Oftmals gibt es einen Widerspruch zwischen den gesetzten Zielen und der tatsächlichen Verantwortung innerhalb des Teams. Fehlende Expertise kann ebenfalls ein Hindernis darstellen, weshalb es wichtig ist, zu gewährleisten, dass die verantwortlichen Personen über das notwendige Wissen und Fähigkeiten verfügen.

3. Unabhängige Betrachtung von außen

Eine unabhängige Betrachtung von außen kann helfen, Voreingenommenheit zu vermeiden und das Projekt objektiv zu beurteilen. Externe Experten können kritische Fragen stellen und gewährleisten, dass keine wichtigen Aspekte übersehen werden. Diese unabhängige Perspektive ist besonders wertvoll, um blinde Flecken im Digitalisierungsprojekt zu identifizieren und zu adressieren.

4. Budgetplanung: Kosten im Blick behalten

Ein realistisches und gut geplantes Budget ist essentiell für den Erfolg eines Digitalisierungsprojekts. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein IT-Projekt scheitert, ist oft höher als die Wahrscheinlichkeit seines Erfolgs. Dies liegt häufig an falschen Erwartungen und einer unzureichenden Budgetplanung. Softwareentwicklung ist ein kreativer Prozess und nicht immer linear, was zu Kostenschwankungen führen kann. Mages betont, dass es wichtig ist, eine Variabilität von 10 -20% in Softwareprojekten einzuplanen. Eine gründliche bzw. eher konservative Kostenschätzung sollte sogar +30% Variabilität berücksichtigen. Als gängige Methoden zur Budgetermittlung gehören laut Alexander das Cost Plus Pricing, also die Kalkulation der geplanten Kosten zuzüglich Marge, sowie ROI-basierte Ansätze für einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren oder auch komplexere TCO-Berechnungen. Ein etwaiger Vertriebskostenanteil sollte pauschal oder branchendurchschnittlich berücksichtigt werden.

5. Nutzen von Digitalisierungsprojekten für Unternehmen richtig einschätzen

Der Nutzen von Digitalisierungsprojekten lässt sich üblicherweise in einen direkten und indirekten Nutzen unterteilen. Der direkte Nutzen bezieht sich typischerweise auf erhoffte Umsatzsteigerungen oder Kosteneinsparungen. Zusätzlich ergibt sich aus Digitalisierungsprojekten fast immer auch ein indirekter Nutzen, wie etwa positive Change- bzw. Veränderungsprozesse im Unternehmen oder Imageverbesserungen im Markt. Allerdings ist es laut Alexander Mages auch wichtig, mögliche Risiken und negative Effekte, den sogenannten “Nicht-Nutzen” zu berücksichtigen. Dieser kann sich z.B. aus einem nicht gegebenen Produkt-Market-Fit oder schlechter Performance der digitalen Lösung ergeben. Dieses “Nicht-Nutzen” Risiko kann jedoch durch eine frühzeitige und umfassende Berücksichtigung der Nutzer- bzw. Kundenbedürfnisse in der Entwicklungsphase minimiert werden.

6. MVP-Ansatz: Agilität und schnelle Erfolge in Unternehmens-Digitalisierungsprojekten

Im Rahmen der Entwicklung und Implementierung digitaler Lösungen hat sich der MVP-Ansatz (Minimum Viable Product) als iteratives und damit nutzerzentriertes Vorgehen bewährt. Der Fokus sollte zunächst auf die absolut notwendigen Anforderungen gelegt werden, was einen frühzeitigen Return on Investment (ROI) sowie erste Kosteneinsparungen ermöglicht. Später können evolutionäre Themen, etwa die Erschließung neuer Kundensegmente durch neue Features und Angebote angegangen werden. Dieser Ansatz hilft, schnell Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig die Flexibilität zu bewahren, das Projekt basierend auf Feedback und neuen Erkenntnissen weiterzuentwickeln.

Quelle Foto: Mages Consulting GmbH Quelle Foto: Mages Consulting GmbH

7. Starkes Commitment: Erfolgsfaktor für Digitalisierungsprojekte

Ein starkes Commitment und der ernsthafte Wille zur Veränderung sind entscheidend für den Erfolg eines jeden Digitalisierungsprojekts. Dies beginnt bei der Führungsebene und sollte durch regelmäßiges Reporting sowie einen Lenkungsausschuss auf Vorstandsebene unterstützt werden. Auch der begleitende Change-Prozess sollte die Mitarbeiter einbeziehen und ihnen die notwendige Unterstützung bieten, beispielsweise durch ein standardisiertes Projekt-Reporting. Ein sauberer Abschluss des Projekts, unabhängig vom Erfolg, ist ebenfalls wichtig, um einen klaren Schlussstrich zu ziehen und die Ergebnisse zu dokumentieren.

8. Qualitätsmanagement für nachhaltige Digitalisierung

Das Qualitätsmanagement in Digitalisierungsprojekten von Mages Consulting umfasst üblicherweise nutzerspezifische Schulungen, effektive (und wenn möglich automatisierte) Testing-Methoden sowie den internen Change-Prozess. Kontinuierliche Schulungen und Tests sind notwendig, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem neuesten Stand sind und die Software reibungslos funktioniert. Der interne Change-Prozess sollte die Mitarbeiter auf die Veränderungen vorbereiten, sie bei der Nutzung der neuen Lösung unterstützen und nicht zuletzt auch den Sinn und Zweck bzw. Nutzen der neuen Software klarmachen. Auch ein strukturierter Rollout und eine effektive Marketingstrategie sind laut Alexander Mages entscheidend, um das Projekt erfolgreich am Markt zu positionieren.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Erfolg eines Digitalisierungsprojekts von einer Vielzahl von Faktoren abhängt. Klare Ziele, ein realistisches Budget, Verantwortungsübernahme und ein iteratives Vorgehen sind essentiell für den kurzfristigen Projekterfolg. Um auch langfristig erfolgreich zu sein und etwaige strategische Ziele zu erreichen, sollten zudem effektive Maßnahmen zur Qualitätssicherung und kontinuierlichen Weiterentwicklung der Lösung basierend auf Nutzer- und Kundenfeedback getroffen werden.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Überblick:

  • Klare, messbare Ziele und eine realistische Budgetplanung sind essenziell für den Erfolg von Digitalisierungsprojekten.
  • Verantwortung im Team klären (Ownership) und externe Perspektiven einholen, um blinde Flecken zu vermeiden.
  • Direkte und indirekte Nutzen sowie potenzielle Risiken der Digitalisierung sorgfältig bewerten.
  • MVP-Ansatz nutzen, um agil erste Ergebnisse zu erzielen und das Projekt iterativ weiterzuentwickeln.
  • Starkes Commitment von Führungskräften und ein effektives Qualitätsmanagement sichern den langfristigen Projekterfolg.

Entscheidend ist letztendlich der erste Schritt: sich über die Zielsetzung des Digitalisierungsprojekts klar zu werden. Dies mag trivial klingen, kommt in der Praxis aber häufig zu kurz - etwa, weil man kurzfristig auf digitale Konkurrenzangebote reagieren möchte. Wir als Mages Consulting empfehlen, sich die Zeit für eine sorgfältige Zieldefinition zu nehmen und laden Sie herzlich ein, diesen ersten Schritt mit uns zu gehen. Kontaktieren Sie uns, um eine unverbindliche Beratung zu vereinbaren, bei der wir gemeinsam Ihre digitalen Ambitionen erkunden und einen klaren, praktikablen Fahrplan für Ihre digitale Transformation entwickeln können. Egal, ob Sie am Anfang stehen oder bereits auf dem Weg sind und Ihre bestehenden digitalen Lösungen verfeinern möchten, unser Team aus Expertinnen und Experten steht bereit, um Sie mit tiefgreifendem Fachwissen und branchenspezifischen Einsichten zu unterstützen.

Für weitere Details und das vollständige Interview, besuchen Sie die Podcast-Episode von B2B Talks.

 

Zum Podcast
Letzte Beiträge
Markus Neumann

Nach einer Stammhauslehre bei Siemens Mobility hat Markus die letzten acht Jahre in führenden Digitalberatungen gearbeitet und insbesondere mittelständische Unternehmen im B2B bei deren digitaler Transformation begleitet.

Weiterlesen

Nach einer Stammhauslehre bei Siemens Mobility hat Markus die letzten acht Jahre in führenden Digitalberatungen gearbeitet und insbesondere mittelständische Unternehmen im B2B bei deren digitaler Transformation begleitet. Markus Schwerpunkt liegt auf der Strategie- und Geschäftsmodellentwicklung. Durch ein kürzlich abgeschlossenes berufsbegleitendes Masterstudium in nachhaltiger Unternehmensführung hat er ein tiefes Verständnis darüber, wie die Digitalisierung nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen kann. So ist es auch kein Zufall, dass er neben seinem Job bei Alexander Mages Consulting - den er 100 Prozent remote aus Thailand bewältigt - eine organic Farm in Thailand aufbaut.